Im Moment weiß ich noch nicht so recht, wie es mir gerade geht. Seit Raketes Geburtstag sind unsere gemeinsamen Rund-um-die-Uhr-Tage plötzlich gezählt und langsam klopft die Realität an meinen Kopf und sagt „Ihr habt nur noch 11 Tage und ein paar läppische Stunden zusammen und dann seid ihr keine GÄÄÄÄNG mehr!“. Keine Gäääng mehr, die Rakete und ich? Irgendwie fühlt sich das noch nicht danach an, als wären wir dazu bereit. Okay, ich bin wohl noch nicht dazu bereit, die Rakete freut sich schon seit Wochen auf den Tag, der Tage. Auch wenn sie es noch nicht wirklich weiß, freut sie sich jeden Tag auf´s neue beim Anblick der Kita und der Kids, die draußen spielen. Sie quietscht bei jedem Kinderwagen der an uns vorbei fährt, winkt jeder Passantin/jedem Passanten zu und hat für die Kassiererin im Supermarkt einen Luftkuss übrig. Die Rakete hat einfach Lust auf Menschen. Jahaaaa, ich hab es ja verstanden. Es wird Zeit, dass sie endlich unter andere Gleichgesinnte kommt.
Wo ist die Zeit hin?
Trotzdem verging das Jahr mit ihr zusammen ziemlich schnell. Hätte ich niemals gedachte, dass ich so wehmütig sein würde am Ende unserer gemeinsamen GÄÄÄNG-Zeit. Niemals hätte ich gedacht, dass ich beim Gedanken daran einen Kloß im Hals habe und mir kurz übel wird, als wäre ich selbst kurz vor der Einschulung. Never ever hätte ich für möglich gehalten, dass die Rakete mir einmal so fehlen wird, schon vor der eigentlichen Eingewöhnung. Und zugegeben, ein bisschen freu ich mich auch auf die Zeit, wenn alles läuft und ich mal ein paar Stunden für mich habe. Jaja, das klingt an dieser Stelle alles ziemlich egoistisch. Ich weiß! Aber ich habe schließlich die letzten 21 Monate damit verbracht, mich auf mein Kind zu freuen, mein Kind zu bekommen und es dann aufzuziehen und zu betreuen. Okay, die letzten Monate hat die Rakete auch ziemlich den Ton angegeben, spätestens seit sie den eigenen Willen für sich entdeckt hat – manchmal auch zum Leidwesen der Eltern, aber das gehört ja auch zum älter werden dazu.
Freizeitstress deluxe
Seit ein paar Tagen versuche ich die noch verbleibende Zeit möglichst intensiv mit der Rakete zu nutzen. Hafenrundfahrt, Hagenbeck und Schwimmen gehen und was mir noch so alles einfällt. Und am allerliebsten kitzel ich meine kleine Rakete einfach durch und höre ihr bei ihrem ansteckenden Raketelachen zu.
Noch elf Tage!!! Und ich fühle mich gerade, als hätte ich mega Liebeskummer… Der nächste große Schritt für die Rakete und die Mama…